Rücktritt vom Immobilienkaufvertrag: Rückabwicklung, Schadensersatz & arglistige Täuschung bei versteckten Mängeln

Ein notarieller Vertrag kann grundsätzlich nicht einfach rückgängig gemacht werden. Notarielle Verträge sind rechtlich bindend und können nur unter bestimmten Voraussetzungen angefochten oder aufgehoben werden. In diesem Zusammenhang kann ein Rücktritt vom Immobilienkauf eine rechtliche Option darstellen.

 

Eine Möglichkeit, den Vertrag rückgängig zu machen, ist die Anfechtung aufgrund von Formmängeln oder Irrtümern. Wenn beispielsweise eine der Vertragsparteien bei Vertragsabschluss getäuscht wurde oder der Vertrag unter Zwang oder Bedrohung zustande kam, kann er angefochten werden.

 

Es ist jedoch ratsam, sich in einem solchen Fall an einen Rechtsanwalt zu wenden, um die Möglichkeiten und Erfolgsaussichten einer Anfechtung zu prüfen.

 

Rücktritt vom Immobilienkaufvertrag: Wie läuft die Rückabwicklung durch den Käufer ab?

 

Wenn Sie als Käufer beschließen, vom Immobilienkaufvertrag zurückzutreten, müssen Sie dem Verkäufer keine Frist setzen, um mögliche Mängel zu beheben. Ein Rücktritt kommt in der Regel nur dann in Betracht, wenn Sie arglistig getäuscht wurden. Dann aber ist Ihnen ein Festhalten am Vertrag und an dem Vertragspartner, der Sie zuvor arglistig getäuscht hatte nicht mehr zuzumuten.

 

Schadensersatzansprüche können geltend gemacht werden, unabhängig vom Kaufpreis, dem Grund des Rücktritts und dem entstandenen Schaden. Dazu gehören die Kosten des Notars, Maklerkosten, Finanzierungskosten, Umzugskosten und viele mehr. Auch Aufwendungen auf die Immobilie können geltend gemacht werden, soweit sie dem Wert nach in der Immobilie verbleiben. Um die Rückabwicklung einzuleiten, muss zunächst ein Rücktritt vom Immobilienkauf erfolgen, der idealerweise auch eine Anfechtung wegen Täuschung enthält. Liegt eine arglistige Täuschung Kaufvertrag Immobilie vor, stärkt dies die Rechtsposition des Käufers erheblich. Danach kann die Rückabwicklung über den Notar abgestimmt werden, der dann die Löschung der Grundbucheinträge veranlassen wird. Nach diesem Schritt können Ansprüche auf Schadensersatz geltend gemacht werden, um finanziell wieder auf dem Stand vor dem Immobilienkauf zu sein. In vielen Fällen ist der Rücktritt vom Immobilienkauf damit die Grundlage, um Schadensersatz erfolgreich durchzusetzen.

 

Rücktritt vom Immobilienkaufvertrag: Wie viel Schadenersatz können Käufer fordern?

 

Im Falle eines Rücktritts vom Immobilienkaufvertrag haben Käufer Anspruch auf Ersatz ihrer gesamten Investitionsentscheidungen, einschließlich Maklerprovisionen, Kaufpreisen, Finanzierungskosten und weiteren Aufwendungen. Sollte die Rückabwicklung nicht möglich sein, können Käufer den Kaufvertrag aufgrund von arglistiger Täuschung anfechten oder den Kaufpreis mindern, wenn Mängel festgestellt werden.

 

Alternativen zum Rücktritt können bei arglistiger Täuschung oder bei Mängeln nach Vertragsabschluss in Betracht gezogen werden. Der Verkäufer kann vom Kaufvertrag nur zurücktreten, wenn der Käufer in Zahlungsverzug gerät. Der Verkäufer kann dann Schadensersatz für entstandene Kosten fordern, die durch den Verzug entstanden sind.

 

Versteckte Mängel nach dem Notartermin entdeckt? Kontaktieren Sie uns – wir prüfen Ihre rechtlichen Möglichkeiten und begleiten Sie beim Rücktritt vom Immobilienkauf.